Unsere Irlandrundfahrt; Teil 1: Der Norden





Sonntag, 24.06.Wir haben uns für weniger Fahrkilometer und dafür mehr Seemeilen entschieden und starten von Ijmuiden(Amsterdam) nach Newcastle an der schottischen Grenze. Das Schiff der DFDS startet am Nachmittag und ist am nächsten Morgen in Newcastle. Auf der Fähre regnet es fast die ganze Nacht. In der Kabine ist es laut und brummig, die Betten sind schmal. Lieber eine bessere Kabinenklasse nehmen, kostet nicht viel mehr(Luxusklasse). Aber nach einem ausgiebigen Mahl vom Büfett zum Festpreis(29€) können wir leidlich schlafen.
Montag, 25.06.Pünktlich am Morgen in Newcastle angekommen. Die schweren dunklen Wolken hängen tief am Himmel. Das Navi leitet uns gut durch die große Stadt am Tyne. Das Wetter bessert sich. In Gretna Green machen wir Mittagspause und versuchen auf alten Spuren zu wandeln, aber wir haben fast nichts wiedererkannt. Wir fahren durch den Süden Schottlands durch ein bewaldetes Schutzgebiet, schlendern ein paar hundert Meter an einem idyllischen See entlang und kommen gut in der Zeit in Cairnryan an. Die P&O-Fähre bringt uns in zwei Stunden nach Irland. Wir landen bei einbrechender Dunkelheit in Larne und wünschen uns jetzt nur noch einen Schlafplatz. Am Ortsende werden wir fündig: Ein großer Parkplatz ohne Höhenbalken und sogar mit Toilette. Wir schlafen ruhig und fest. Stellplatz: Parkplatz in Larne am nördlichen Ortsausgang direkt am Strand, kurz vor dem Carnfunnock-Country-Park, keine Kosten.


Dienstag, 26.06.Wir frühstücken bei weiß-blauem Himmel und hoffen auf einen schönen Tag. Unser erstes Ziel ist der Glenariff-Forest-Park. Mit umsichtiger Hilfe von Gudrun gelingt das Linksfahren ganz gut.Bei immer noch leidlich gutem Wetter, aber nur 12 Grad wandern wir ca.2 Stunden an Wasserfällen vorbei durch den Park am Ende des Antrim-Trogtales. Nach der Mittagspause fahren wir weiter zum berühmten Giants-Causeway, der uns vom Rand der Klippe aus garnicht so beeindruckt. Das Wetter ist grauer geworden, aber immer noch trocken, und so wandern wir am Spätnachmittag noch los, nachdem wir erfahren haben, daß wir auf dem Parklatz übernachten dürfen. Eine angenehme Überraschung! An den Basaltsäulen angekommen, sind sie doch nicht so bescheiden, wie sie vom Klippenrand aus wirkten. Wir klettern auf den Basaltsäulen herum und schießen einige Fotos. Stellplatz: Parkplatz am Visitor-Center, 5€ bis zum nächsten Morgen um neun, oder nach 17.00 Uhr ankommen und am nächsten Morgen bezahlen und besichtigen.




Mittwoch, 27.06.Es ist zwar immer noch kalt, aber ein weiß-blauer Himmel erwartet uns zum Frühstück. Wir sind früh auf den Beinen und so haben wir die Causeway-Säulen um 9.00 Uhr ganz für uns alleine. Bei unserer Abfahrt ist der Parkplatz bereits gut gefüllt und jetzt klettern hunderte auf den Basaltstangen herum. Während der Mittagspause am Dunluce-Castle zieht es sich zu und es regnet. Wir fahren über den Benone-Strand, mit kurzem Strandspaziergang bei heftigem Wind zum Magmilligan-point, um mit der Fähre auf die Inishowen-Halbinsel überzusetzen. Wir wollen heute am nördlichsten Punkt Irlands übernachten, am Malin-Head. Wegen des starken Windes ziehen wir einen geschützten Wiesenplatz an der Kirche beim Fünf-Finger-Strand vor. Stellplatz: Wiese an einer alleinstehenden Kirche, ca. 5 km nach Malin am Abzweig zum "five-finger-strand".


Donnerstag, 28.06.Am Morgen regnet es immer noch. Als es mal weniger heftig regnet, unternehmen wir einen kleinen Strandspaziergang und fahren dann weiter zum Malin-Head. Weil es immer noch regnet steigen wir erst garnicht aus. Nach Lese-, Schlaf- und Kaffeepause hört es tatsächlich auf zu Regnen und wir starten unseren Rundgang um das Kap. Bei der Weiterfahrt über Letterkenny wieder nach Norden wird das Wetter immer besser. Wir übernachten in dem kleinen Hafenort Port-na-blach und verabschieden den Tag nach 24 h Regen sogar mit Sonnenschein. Stellplatz: Hafenmole in dem kleinen Ort ohne alles, keine Geschäfte, kein PUB, nur ein paar Ferienhäuser.


Freitag, 29.06.Heute haben wir gutes Wetter, zwar mit vielen Wolken, aber trocken und mit guter Fernsicht: Wir fahren zum Mount Errigal, ein 730 m hoher Aussichtsberg. Gudrun möchte sich bei ihrer Erkältung noch schonen und bleibt im Tal. Nach ca. 30 min Fußmarsch merken ich, daß ich auf einem falschen Weg bin, also Rückmarsch zum Auto.Am Ortsanfang von Dunlewy bin ich einem gelben Wanderzeichen gefolgt, leider falsch, denn der Aufstieg auf den Mt.Errigal beginnt weit hinter Dunlewy (Parkplatz) und ist nicht markiert, jeder läuft wie er das für richtig hält. Als ich auf der Suche nach dem richtigen Weg umherirre holt Gudrun mich mit dem Handy zurück und wir finden mit dem Womo den richtigen Startplatz. Durch Moorwiesen kämpfe ich mich aufwärts und freue mich schon auf die festen höheren Felspartien. Aber zu früh gefreut, als das Moor aufhört fängt das steile Geröllfeld an und ich will schon aufgeben. Da mir andere Bergwanderer entgegenkommen möchte ich diese noch vorbeilassen. Ach was, denke ich, wenn die das geschafft haben, hälst du auch durch. Mühsam und nach Atem ringend erreiche ich den nur noch leicht ansteigenden Gipfelgrat, nur noch einige Höhenmeter dann ist es geschafft. Die Aussicht ist wirklich grandios, aber schon bald mache ich mich auf den wiederum unangenehmen Abstieg über die losen Geröllfelder. Nach einer Kaffeepause fahren wir zurück nach Dunlewy, wo Gudrun ein SB-Restaurant gefunden hat. Hier esse ich die aus England bekannten fish and chips. Danach touren wir weiter zum Glenveagh-Nationalpark und finden einen prima Übernachtungsplatz mit Wasserversorgung und Toilette. Im Gegensatz zur Info aus dem Womo-Buch kostet der Park keinen Eintritt. Stellplatz: Großer Parkplatz am Glenveagh NP.(kostenlos)


Samstag, 30.06.Mit dem Rad fahren wir zum 4km entfernten Schloß und erfreuen uns an den aufwendig gestalteten Gärten. Aber jetzt geht es wieder weiter. In südlichem Bogen fahren wir um den Glenveagh NP herum und durch die einsamen Glendowan Mountains Richtung Glenties. Nach einer gemütlichen Nachmittagspause (ich liege sogar draußen in der Sonne ) sitzen wir wieder für einige Stunden im Womo, denn wir wollen bis Strandhill, ein Badeort westlich von Sligo. Hier ist reger Betrieb, der Parklatz recht voll und mit Schildern versehen, die Übernachten verbieten. Wir akzeptieren das Verbot und ziehen weiter. Wir folgen im Nieselregen der N59, aber was nun? Irgendwann verlassen wir die Hauptstrasse und biegen Richtung Küste ab. Wir finden tatsachlich einen großen leeren Parkplatz an einer schönen Badebucht. Hier schlafen wir ungestört. Stellplatz: Badebucht einige km vor Aughris Head, schöner leerer Parkplatz, allerdings auch mit älterem "no overnight camping"-Schild.


Sonntag, 01.07.Unser heutiges Ziel ist die Böll-Insel Achill-Island. Kurz vor der Insel legen wir eine Kaffeepause in Mulranny ein und begutachten den möglichen Übernachtungsplatz am Strand für die Rückfahrt. Heute übernachten wir auf Achill zum erstenmal auf einem CP in Keel. Wir haben einen schönen Stellplatz direkt am Strand und schauen vom Auto aus den vielen Wellenreitern zu, die in ihren Gummianzügen noch bis spätabends im kalten Wasser herumtollen. Abends spazieren wir noch zu einem nahegelegenen PUB und ich trinke mein erstes Pint. Allerdings werde ich kein Freund vom Guiness, ist mir zu bitter. Stellplatz: Keel-Camping, 17€ + Duschmarken


Teil 2: Der Westen





Montag, 02.07.Um 11.00 haben wir gefrühstückt: Wir gewöhnen uns an irische Verhältnisse. Gegenüber vom Campingplatz ist ein Super-Markt und wir tätigen unseren ersten Einkauf. Danach bummeln wir mit dem Womo noch ein wenig über die Insel, finden nichts Aufregendes und fahren wieder zur Kaffeepause nach Mulranny. Nach dem Mittagsschläfchen starten wir um 16.00 zu einer strammen Tour bis Galway. Clifden und Connemara lassen wir rechts liegen, wir wollen nach Süden und endlich besseres Wetter! Stellplatz: Parkplatz am Rinville Park in Oranmore (hinter dem Ort, recht abgelegen), südlich von Galway.(aus dem Womo-Buch)

Dienstag, 03.07.Fahrtag im Regen, was auch sonst! Wir fahren durch die Karsthochfläche "BURREN", parken beim Dolmen "Pulnabrone" und warten eine Regenpause ab, um das alte Steingrab zu besichtigen. Dann geht es weiter zu einem am Wege liegenden Steinkreis (Caherconnell) bis zum Bunratty-Castle, kurz vor Limerick. Wir besichtigen am Nachmittag die Burg und das angrenzende Freilichtmuseum. Neben der Burg ist ein Restaurant, indem wir uns einmal verwöhnen lassen wollen. Für Entenbraten und gefüllte Hühnerbrust mit Mineralwasser zahlen wir 60€, ein Vergnügen, daß man sich nicht oft leisten kann. Umso erstaunlicher, wie voll das große Lokal mitten in der Woche war. Wir übernachten auf dem wenige hundert Meter von der Burg entfernten kleinen Campingplatz.(18€ incl. Dusche, den Parkplatz nach rechts verlassen, ca. 1 km)


Mittwoch, 04.07.Nach dem recht leeren Norden und Nordwesten beginnt jetzt mit der Halbinsel "Dingle" der touristisch belebtere Südteil des Urlaubs. Über Limerick geht es zunächst nach Tralee, wo wir etwas Einkaufen wollen. Der nächste Stop ist der riesige Inch-Strand, am Beginn der Halbinsel. Wir wandern ca. 2 Stunden über die riesige Sandfläche mit donnernder Brandung und finden dann vor Dingle den beschriebenen Stellplatz aus dem Womo-Buch. Ein wunderschöner Platz an einer Flußmündung, der hier eine kleine Sandbucht bildet. Bei anderem Wetter ein herrlicher Badeplatz.Stellplatz: kleiner Parkstreifen am Doonsheane-Strand


Donnerstag, 05.07.Heute nehmen wir den Slea-Head-Drive unter die Räder. Die Straße ist ganz gut zu befahren, die Reiseberichte haben da etwas übertrieben. Ein wenig abenteuerlich war der Sturm, der uns begleitete, und das Womo kräftig durchschüttelte. Wir besichtigen einen Steinkreis mit Steinhütten(Bienenkorbhütten). Weiter geht es an spektakulären Aussichtspunkten entlang bis zur alten kleinen Steinkirche (Gallarus Oratory). Hier essen wir im Womo vorzüglich zu Abend mit Lammbraten aus Tralee, Bohnen und irischen Matschkartoffeln. Wir wollen wieder an unserem schönen Doonsheane-Strand übernachten und vorher in Dingle ein paar Musik-Pubs besuchen. Wir brauchen nicht lange zu suchen, wenige Schritte vom Hafenparkplatz klingen schon die bekannten irischen Weisen aus der geöffneten Pub-Tür. Wir finden gerade noch ein Plätzchen und genießen bei Bier und Irisch-Coffee die Band. Aber mir fehlt die richtige Stimmung und daher ziehen wir bald ein paar Häuser weiter. Auf der Straße schallt uns per Lautsprecher eine lustige Stimmung entgegen und wir kehren ein. Hier sorgen zwei Gitarristen für einen schwungvollen Abend. Nur schwer reißen wir uns los, damit ich noch einigermaßen sicher nach zwei Pints unseren Stellplatz erreichen kann.


Freitag, 06.07.Es ist kaum zu glauben, aber heute begrüßen uns beim (sehr späten) Aufstehen ein paar Sonnenstrahlen. Beim Frühstück werden es ein paar mehr und wir genießen den Aufenthalt am Strand. Gudrun übt Flöte und ich muß endlich mal wieder Reisebericht schreiben. Nach einem kleinen Spaziergang reißen wir uns los und fahren auf die nächste Halbinsel. Heute wollen wir es ruhig angehen lassen und nach einer kleinen Boole-Pause am Inch-Strand landen wir in Cromane (Womo-Buch S.59).Ich verschmähe den asphaltierten Parkplatz und möchte direkt am Strand stehen, dabei gerate ich beim Rangieren in ein Sandloch, vor dem Gudrun mich gewarnt hatte, und prompt sitzen wir bis zur Achse im Sand, wie damals auf Levkas. Wir haben Riesenglück, denn im naheliegenden PUB findet Gudrun einen Bauarbeiter, der uns mit seinem four-wheel locker aus dem Sand zieht. Anschließend parken wir doch lieber auf dem Asphaltplatz und haben eine ruhige Nacht, am Morgen geweckt durch einen jaulenden Kettenhund auf dem Nachbargrundstück. Stellplatz: Großer Parkplatz neben einem PUB/Restaurant am Cromane-Beach am Beginn der Iveragh-Halbinsel(Ring of Kerry)


Samstag, 07.07.Auf dem Weg nach Killarney machen wir Station an Kearnys-Cottage und starten zu einer Radwanderung zum "Gap of Dunloe". Bald lassen wir die Räder stehen und erreichen zu Fuß den Sattelpunkt. Die Aussicht ist mäßig und so machen wir uns bald auf den Rückweg. In Killarney bleiben wir für zwei Tage auf dem Flesk-Camping, weil er am nächsten zum Muckross-Haus liegt, dem Zentrum des NP. Gudrun kämpft immer noch mit ihrer Erkältung und mache ich mich bei herrlichem Abendhimmel mit dem Fahrrad allein auf den Weg, um die Radtouren im NP zu erkunden. Stellplatz: Flesk-Camping, sehr teuer (25€ + Duschmarken) und ohne jeden touristischen Service (keine Prospekte, Ausflugshinweise, Veranstaltungen etc.) Eine Stellplatzmöglichkeit besteht auf dem Parkplatz am Ross-Castle!
Bilder: Muckross-House und Ross-Castle


Sonntag, 08.07.Heute geht es Gudrun wieder besser und wir starten zur Besichtigung der Gärten beim Muckross-Haus. Heute am Sonntag herrscht dort ein reges Treiben. Auf dem Rückweg erwischen wir wieder einmal heftige Regenschauer. Aber am Spätnachmittag wird es wieder besser und wir genießen eine herrliche Radtour rund um den Muckross-See.


Montag, 09.07.Das Wetter ist nicht schlecht und wir verlassen den Campingplatz zu einem Abstecher nach Ross-Castle, zu unserem 2. Fahrradausflug durch den Killarney NP. Anschließend geht es weiter zur Beara-Halbinsel mit einer kleinen Einkaufspause in Kenmare. Vorher machen wir noch zweimal Halt:1. wir spazieren zum Dinis-Cottage, legen eine Teepause ein und hoffen auf Boote, die die "old-weir-bridge" passieren, leider vergebens; 2. Wir halten am berühmten Aussichtspunkt "ladys view", aber der Himmel ist sehr verhangen, die Fotopause bringt nicht viel. Außerdem sehen wir lediglich ein Boot auf dem Wasser, da hätten wir an der Brücke noch lange warten können. Im bunten und quirligen Kenmare bietet sich ein Einkausbummel an und dann fahren wir nach Womo-Führer Seite 44 unseren nächsten Stellplatz an und finden auch genau nach der Beschreibung einen kleinen, leeren Strandparkplatz an der Spitze einer Bucht vor Bunaw an der R 563. Wir haben keinen Regen und genießen einen schönen Abend mit viel Sonnenschein. Gudrun verwöhnt uns mit Rinderhack im Teigmantel, dazu Klöße und geschmorte Steckrübe. Zum Nachtisch gibt es Zitronenpudding mit Preißelbeeren. Stellplatz: Parkplatz bei Bunaw an der Beara-Nordseite kurz vor der Auffahrt zum Healy-Paß.


Dienstag, 10.07.Wir haben herrlich geschlafen und starten bei trockenem Wetter mit einigen blauen Einsprengseln am Himmel zu unserer Beara-Rundtour. Nach wenigen km lockt der Derreen-Garden zu einem Spaziergang. Dort sehen wir viele seltene Planzen, vor allem Baumfarne, die sonst in Europa nicht vorkommen. Anschließend fahren wir über den Healy-Paß mit Andenkenpause. In Castletown kaufen wir vor allem Fisch und vor Dunboy-Castle bereitet Gudrun uns Lachs mit Kartoffeln und Broccolie. Das Castle wird renoviert und ist eine riesige Baustelle. Nach spannender Fahrt über kleinste Küstenstraßen hart an der steilen Felsküste landen wir im Glengariff-Forest-Park. Abends spazieren wir in den Ort und treffen beim Bier ein deutsches Ehepaar zum Plausch. Stellplatz: Glengariff-Forest-Park, ca. 1,5 km vom Ort an der N71 Richtung Killarney.


Mittwoch, 11.07.Im dunklen Wald haben wir doch nicht so gut geschlafen, wir stehen wieder einmal recht spät auf. Der Himmel ist bedeckt, aber es ist noch trocken und wir machen einen schönen Waldspaziergang.(gut ausgeschildert) Anschließend fahren wir zum Herrenhaus in Bantry und besichtigen Haus und Garten. Hinterher gibt es heiße Fleischpastete mit Reis und "wissen wir nicht"-Kohl. (sah aus wie Fenchel). Eigentlich wollten wir dann auf der nächsten und letzten Halbinsel auf den Campingplatz an der Barley-Cove. Aber 1. Hatte sich das Wetter rapid verschlechtert: es war kalt, neblig und feucht; und 2. liegt der CP ein gutes Stück vom Strand entfernt. Also sind wir nach einem kleinen Spaziergang durch den kleinen Hafenort Crookhaven nach Mizen-Head auf den riesigen Besucher-Parkplatz gefahren. Hier verbringen wir mit einigen weiteren Womos die Nacht und hoffen für morgen auf besseres Wetter.


Donnerstag, 12.07Wir haben Glück! Nach dem Frühstück verzieht sich der Nebel und wir erleben die Landzunge "Mizen Head" in strahlendem Sonnenschein. Aus der Wohnung des Leuchtturmwärters ist ein kleines Museum geworden und wir sind von dem Cap recht begeistert. Anschließend fahren wir zu einem Strandaufenthalt zurück an die Barly-Cove, wo die ersten Badegäste sich schon im für uns zu kalten Wasser tummeln. Aber der Sand ist überraschend warm und wir genießen zum erstenmal die irische Sonne am Strand bei ca. 20 Grad. Nur schwer reißen wir uns los um unser nächstes Ziel zu erreichen: Der Lough Hyne bei Baltimore, an kleiner See, der bei Flut mit dem Meer verbunden ist. Bei immer noch herrlichem Sonnenschein wandern wir ca. 2h am Seeufer entlang, aber die gesuchte Verbindung zum Meer können wir nicht erreichen. Dafür endet unsere Wanderung in einem idyllischen kleinen Sportboothafen, es sieht hier aus wie am Mittelmeer. Aber schließlich müssen wir weiter, denn heute Abend wollen wir auf einem CP duschen. Der vom Womo-Buch empfohlene Cp in Timoleague erweist sich als alt und renovierungsbedürftig und dabei auch noch teuer: keine gute Empfehlung! Der Sonnentag ist vorbei, das war der irische Sommer, es regnet die ganze Nacht. Stellplatz: CP *Sexstons* bei Timoleague, 22€ incl.Dusche. (Besser in den Ort fahren und an der Kirche übernachten)




Teil 3: Der Süden






Abends im Regen

Freitag, 13.07.Beim Frühstück regnet es immer noch. Wir erledigen die Ent- und Versorgung, und dann geht es wieder auf Tour Richtung Cashel. Am Nachmittag quartieren wir uns immer noch im Regen auf dem großzügigen Parkplatz am "Rock of Cashel" ein und besichtigen die Ruinen auf dem markanten Felsen über der Stadt. Gegen Abend wird es endlich trocken und wir hoffen auf eine ruhige Nacht. Stellplatz: Großparkplatz am Rock of Cashel, 4€ am Parkautomaten.


Morgens im Sonnenschein

Samstag, 14.07.Ähnlich wie am Mizenhead begrüßt uns das Wetter mal wieder mit Sonnenschein. Wir umrunden den Felsen mit den markanten Ruinen und bekommen endlich das lange gesuchte "Irish-Stew" in der Alu-Schale zum Mitnehmen. Danach geht es weiter zur nächsten Klosterruine: der Jerpoint-Abbey. Hier regnet es dann wieder, das gewohnte graue Bild. Unsere Führerin ist wasserfest in Plastik gekleidet und erklärt uns alles Wissenswerte zur recht gut erhaltenen Klosteranlage. Nach der Mittagspause mit dem aufgewärmten und recht gut schmeckenden irischen Eintopf geht es weiter zum nächsten Kloster: Glendalough in den Wicklow Bergen. Hier befinden sich nicht nur die wenigen Klosterruinen, sondern sie sind eingebettet in einer herrlichen Mittelbegirgs-Wanderlandschaft. Stellplatz: Großparkplatz mit Toilette am Upper-Lake, 4€ am Parkautomaten


Kreuzgang in der Jerpoint Abbey und Kevins Kitchen (kleine Steinkirche) in Glendalough

Sonntag, 15,07.Gestern sind wir bei schönem Wetter eingeschlafen, heute am Sonntag werden wir auch bei schönem Wetter wieder wach. Für die nahen Dubliner ist dieses Tal mit den zwei Seen ein beliebtes Ausflugsgebiet und so wird der große Parklatz schnell voll. Wir wandern an Fluß und See vorbei zur ehemaligen Klosteranlage und finden eine kleine Steinkirche, einen hohen Turm und Reste von anderen Kirchen und Gebäuden, insgesamt nicht viel. Trotzdem strömen die Menschen in großer Zahl herbei. Als wir den Parkplatz um 15.00 Uhr verlassen ist er randvoll. Dieses war der letzte Besichtigungspunkt. Jetzt trödeln wir so langsam Rosslare entgegen. Wir finden auf der Suche nach einem Parkplatz für die Kaffeepause einen neuen großen Parkplatz an der Hafenmole von Cahore-Point, in der Nähe von Ballygarrett. Beim Nachmittagsspaziergang em Strand fängt es auch wieder an zu regnen: das übliche irische Wetter. Auch hier an der Ostküste erleben wir keinen Badetag mehr. Abends in der Strandbar noch ein Pint getrunken.


Montag, 16.07.Morgens wieder bei schönem Wetter aufgewacht. Auf dem Weg nach Rosslare finden wir noch einen schönen Strandparkplatz zur Mittagspause bei Killincooly und zum Entsorgen. Wir wollen unseren letzten Fisch grillen, aber unser altersschwacher Grill schafft bei dem Wind keine Grilltemperatur mehr. Schließlich geben wir auf und kochen den Fisch in der Pfanne. Dann fahren wir nach Rosslare zum Irish-Ferries-Büro um wegen des fehlenden Tickets für die Kanalfähre nachzufragen. Ohne Erfolg! Ein Anruf bei Gaeltacht klärt den Sachverhalt: wir brauchen garkein Ticket, die Buchungsnummer auf der Rechnung genügt. Erleichtert machen wir uns auf die Suche nach einem Stellplatz und landen am Helens-Pier, ca. 5km vom Fähranleger. Wir finden einen schönen Stellplatz und spazieren am Abend noch lange am Strand entlang und sehen den einlaufenden Fähren zu. Stellplatz: ca. 2 km vor Rosslare-Port in Kilrane nach rechts zum Helens-Pier neben dem Golf-Resort, mehrere Parkmöglichkeiten.

Dienstag, 17.07.Heute geht es früh zum Fähranleger und wir legen pünktlich um 8.45 ab. Gegen Mittag sind wir in Pembroke und fahren noch ca. 150 km bis zum Bristol-Channel. Wir finden den ccg-Stellplatz "Brooklands-Farm" in Cowbridge-Wick südlich von Bridgend und haben noch Zeit, um am Abend mit dem Rad zum Strand zu fahren. Hier ist es sehr windig und es gibt beachtliche Klippen aus bröckelnden Steinschichten. Auf dem Rückweg machen wir Halt an einem Dorfgasthaus, essen sehr schön zu Abend und unterhalten uns gut mit einem engl. Ehepaar am Nachbartisch. Ein schöner Abend. Stellplatz: letztes Haus am Südrand von Wick, halboffizieller Stellplatz auf großer Wiese mit Ent-und Versorgung aber kein Hauszugang; 4€ pro Womo


Mittwoch, 18.07.Heute ist Fahrtag. Schön früh um acht starten wir nach Dover. Es war auch nicht viel zu früh, denn wir brauchen bis um 15.00 zum Fähranleger. Hier ist ein Mordsbetrieb, die Schiffe kommen und gehen wie im städtischen Busbahnhof. Pünktlich um 19.00 (franz.Zeit) erreichen wir Calais. Die Suche nach einem ccg-Strandparklatz ca. 15 km westlich von Calais war erfolglos.(Höhenbalken) Also zurück nach Calais und hier kommen wir auf dem Platz an der Hafenmole unter, direkt neben den ein- und auslaufenden Fährschiffen. Stellplatz: offiziell ausgeschilderter Stellplatz der Stadt, 7€ pro Womo


Donnerstag, 19.07.Obwohl man tagsüber nichts von den einlaufenden Schiffen gehört hat, nachts stört doch das tiefe Brummen der Motoren etwas. Morgens mit Baguette gefrühstückt und danach langer Strandspaziergang und dann geht es auf die letzte Etappe. Abends um 18.00 erreichen wir wohlbehalten unseren Heimathafen.

RückschauPositiv: 1. Die freundlichen, unkomplizierten Menschen. 2. ein großes Sicherheitsgefühl. In z.B. Italien haben wir uns auf freien Stellplätzen längst nicht so wohlbehütet gefühlt wie in Irland. 3. Eine beeindruckende Landschaft, vor allem im Norden und Westen, mit vielen herrlichen Sandbuchten am Strand.
Negativ: 1. eindeutiger Negativ-Favorit war das Wetter, vielleicht haben wir in diesem Jahr besonderes Pech gehabt, die Durchschnittstemp. lag bei 14-15 Grad und die Gummijacke war immer dabei. 2. die irischen Straßen sind nicht nur schmal, sie sind auch unglaublich buckelig, für mich eines der schlechtesten Straßennetze in Europa, schlechter noch als früher die Ex-DDR.
Die Anreise mit der Nachtfahrt auf See und die kurze Transitfahrt entlang der schottischen Grenze war wesentlich entspannender als die lange Englanddurchquerung auf der Rückfahrt. Die gesamten Fährkosten betrugen genau 700€. Wir sind 3900 km gefahren und haben dabei 485 l Diesel gebraucht(12,4 l/100 km)